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Wir Menschen verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen. Eine sehr lange Zeit, die aber gleichzeitig verdeutlicht, wie wichtig, erholsamer und ausreichender Schlaf für uns ist. Um morgens ausgeruht und fit in den Tag zu starten, kommt es darauf an, wie wir uns betten und schlafen. Denn neben der richtigen Umgebung, in der wir schlafen, ist vor allem die Unterlage, auf der wir liegen, also die richtige Matratze, entscheidend. Für einen gesunden Schlaf benötigen Sie eine Matratze, die auf Ihre ganz individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Wie Sie die für Sie passende Matratze finden und was Sie bei der Auswahl alles beachten sollten, erklären wir Ihnen im Ratgeber.
Welche Matratze ist die richtige?
Welche Matratze, die richtige für Sie ist, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen neben der Größe, dem Gewicht und dem Körperbau eines Menschen auch Ihre Schlafgewohnheiten und individuellen Bedürfnisse eine große Rolle. Ist die Matratze nicht auf Sie abgestimmt, drohen im schlimmsten Fall gesundheitliche Beschwerden, wie Muskelverspannungen, Rückenschmerzen oder gar Bandscheibenprobleme. Umso wichtiger ist es aus diesem Grund, dass Sie eine Matratze wählen, die perfekt zu Ihnen passt. Was Sie außerdem beim Kauf berücksichtigen sollten: Wer vorwiegend auf dem Rücken oder auf dem Bauch schläft, braucht eine andere Matratze als Seitenschläfer oder Menschen, die sich nachts oft umdrehen.
Welche Härtegrade gibt es bei Matratzen und was bedeuten diese?
Wenn Sie eine Matratze kaufen wollen, werden Sie dabei verschiedene Fachbegriffe stoßen, die bei der Wahl der richtigen Matratze eine große Rolle spielen. So gibt es bei Matratzen unterschiedliche Härtegrade, die je nach Matratzenart von sehr weich bis sehr hart variieren und angeben, wie weich oder hart Sie liegen. Dabei ist das wohl wichtigste Kriterium, um den passenden Härtegrad zu finden, Ihr Körpergewicht. Darüber hinaus müssen Sie auch noch Ihre bevorzugte Schlafposition berücksichtigen.
Härtegrad 1 - sehr weich
H1 findet man bei Matratzen für Erwachsene eher selten. Dieser Härtegrad eignet sich nur für Personen, die weniger als 60 kg wiegen. Daher kommen Matratzen mit H1 vor allem bei Kindermatratzen zum Einsatz. Selbst wenn Sie ein sehr weiches Liegegefühl bevorzugen und sehr leicht sind, sollten Sie besser zu Härtegrad 2 greifen.
Härtegrad 2 - weich
Matratzen mit H2 empfehlen sich für Menschen mit einem Körpergewicht zwischen 60 und 80 kg. Sie sind vor allem bei Frauen sehr beliebt. Seitenschläfer fühlen sich auf Modellen mit diesem Härtegrad besonders wohl, da ihre Schultern und die Hüfte leicht einsinken können, der Nackenbereich aber dennoch ausreichend gestützt wird.
Härtegrad 3 - Mittelfest
Dieser Härtegrad eignet sich bei einem Körpergewicht von 80 bis 100 kg. Mittelfeste Matratzen mit H3 empfehlen sich zum Beispiel auch für Rückenschläfer, da das Becken in der Regel nicht durchhängen kann und sich die Wirbelsäule in einer geraden Position befindet.
Härtegrad 4 - hart
Harte oder feste Matratzen mit H4 eignen sich bei einem Körpergewicht ab 100 kg. Die Obergrenze liegt bei etwa 150 kg, wobei diese von Hersteller zu Hersteller variieren kann. Insbesondere Bauchschläfer empfinden harte Matratzen als angenehm.
Härtegrad 5 - sehr hart
H5 beschreibt sehr feste Matratzen und ist wie H1 ebenfalls eher selten erhältlich. Matratzen, welche so hart sind, sind nur für sehr schwere Personen ab ca. 150 kg Körpergewicht geeignet.
Die passende Matratze für Ihre Schlafposition
Bei der bevorzugten Schlafposition geht es im Grunde um die Position, in der Sie anfangs einschlafen. Ihre bevorzugte Schlafposition ist die Position, in welcher Ihre Muskeln entspannen können, um so schnell wie möglich in den Schlaf zu finden, sodass Sie möglichst ausgeruht wieder aufwachen. Die richtige Matratze sollte Ihre Wirbelsäule gerade halten, wenn Sie in Ihrer bevorzugten Schlafposition liegen. Aus diesem Grund sollten Sie sich vor dem Kauf die Frage beantworten, ob Sie lieber auf der Seite schlafen, auf dem Rücken oder dem Bauch. Je nach Liegeposition ändern sich auch die Anforderungen an die Matratze, um Ihnen den bestmöglichen Komfort zu gewährleisten.
Seitenschläfer
Die beliebteste Schlafposition ist die Seitenlange. Schlafen Sie auf der Seite, ist das sehr gesund, für Ihren Körper, da Ihr Rücken entlastet wird, die Muskeln sich entspannen können und die Atmung sich verbessert. Um diese gesunde Lagerung Ihres Körpers zu unterstützen, müssen Hüfte und Schultern in die Matratze einsinken können, damit die Wirbelsäule eine gerade Linie bildet. Im Bereich des Rumpfes hingegen muss die Matratze ausreichend stützen, damit die Wirbelsäule nicht durchhängt. Aus diesem Grund empfehlen sich für Seitenschläfer besonders Matratzen mit Härtegrad 2 bis 3, welche idealerweise unterschiedlichen Liegezonen haben.
Rückenschläfer
Die zweithäufigste Schlafposition ist die Rückenlage, die aus Expertensicht absolut wünschenswert ist. Schlafen Sie auf dem Rücken, muss sich die Wirbelsäule dabei in einer geraden Linie befinden, währenddessen aber trotzdem ihre natürliche S-Form bilden können. Nur so befinden sich alle Wirbel in der richtigen Position. Die Matratze darf bei dieser Schlafposition weder zu weich noch zu hart sein, damit Ihr Körper nicht zu sehr einsinkt, aber auch kein Hohlraum zwischen Körper und Matratze entsteht. Hier eignen sich Matratzenarten mit hoher Punktelastizität, was bedeutet, dass sie nur an Druckpunkten flexibel Ihrem Körper nachgeben und eine ausreichende Stützkraft im Nacken- und Rückenbereich mitbringen. Matratzen für Rückenschläfer haben idealerweise den Härtegrad 3 bis 4.
Bauchschläfer
Die Bauchlage ist die seltenste der drei Schlafpositionen. In dieser Position können grundsätzlich häufiger Schmerzen auftreten, da Bauchschläfer den Kopf zur Seite drehen und meist ein Hohlkreuz bilden. Der Nachteil bei einer zu weichen Matratze ist der, dass das Becken zu stark einsinkt, wohingegen sich bei einem zu harten Modell Kopf und Becken zu weit oben befinden. In beiden Fällen entsteht eine unnatürliche Biegung der Wirbelsäule. Aus diesem Grund muss die Matratze genügend Unterstützung bieten, um die Wirbelsäule gerade zu positionieren und einem Hohlkreuz entgegenzuwirken. Dabei darf aber nicht zu viel Druck auf die inneren Organe ausgeübt werden. Für Bauchschläfer empfehlen sich ebenfalls mittelfeste bis harte Matratzen. Wählen Sie außerdem nach Möglichkeit ein flaches Kissen, um ein Überstrecken der Halswirbel zu verhindern.
Weitere Faktoren, die Sie bei der Wahl der passenden Matratze berücksichtigen sollten
Neben dem richtigen Härtegrad und Ihrer bevorzugten Schlafposition gibt es darüber hinaus noch weitere Faktoren, welche bei der Wahl der für Sie passenden Matratze eine Rolle spielen. So kommt es auch noch darauf an, welche Art von Matratze Sie bevorzugen. Soll es eine Kaltschaum-Matratze sein oder ein Modell mit Taschenfederkern? Vielleicht bevorzugen Sie auch ein Boxspringbett oder eine Latexmatratze? Jede Matratze bringt unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich und die Wahl hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Auch sollten die unterschiedlichen Klimaeigenschaften der Matratze berücksichtigt werden und ob Sie Allergiker sind.
Probe liegen und die Matratze testen
Haben Sie sich für ein Matratzen-Modell entschieden, können Sie dieses in den meisten Fällen zuerst einmal Probe liegen und auf den entsprechenden Schlafkomfort testen. Vor dem Kauf einer Matratze sollten Sie diese nämlich ausprobieren und dies am besten zusammen mit dem eigenen Kopfkissen. So können Sie gleich beurteilen, ob sich Ihre Wirbelsäule in gerader Position befindet. Probeliegen ist in guten Bettengeschäften möglich. Mittlerweile stellen aber auch Online-Händler Matratzen zum Testen im eigenen Schlafzimmer zur Verfügung.
Unter Berücksichtigung mehrerer Aspekte und im Hinblick auf Ihre Bedürfnisse und Anforderungen an eine passende Matratze, sollten Sie so schnell herausfinden, welches Matratzen-Modell das richtige für Sie ist. Das Wichtigste beim Kauf einer neuen Matratze ist es, eine Matratze zu finden, auf der Sie sich wohlfühlen und welche Ihnen einen erholsamen Schlaf ermöglicht.